Forschungsschwerpunkt Migration am Institut für Ostasienwissenschaften
Chinesische Migration als nationales und internationales Phänomen
China sieht sich aktuell einer Binnenwanderung von geschätzten 300 Millionen LandbewohnerInnen gegenüber, die auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen in die Städte wandern. Derzeit werden mehrere Magisterarbeiten zur Problematik der internen Migration und deren Einschränkung durch das sogenannte Haushaltsregistrierungssystem (hukou) erstellt.
Außerhalb Chinas gab es 1990 37 Millionen ChinesInnen, 70% von ihnen, teilweise seit Generationen, in südostasiatische Staaten immigriert. Umgekehrt ist Taiwan, das sich als ethnisch chinesisch versteht, mit Tausenden chinesischer, aber auch südostasiatischer Immigrantinnen konfrontiert.
Wir beschäftigen uns vor dem Hintergrund der chinesisch-konfuzianischen (außereuropäischen) Kultur mit Sonderformen von Migration und Immigration, insbesondere der Brautmigration als einer Migrationsform, die weitgehend im Privaten stattfindet. Darüber hinaus ist ein Forschungsschwerpunkt zur weltweiten chinesischen Migration und ihrer Bedeutung für die VR China als im Aufstieg befindliche Weltmacht in der Entwicklung.
Die Sinologie im Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien hat Spezialisierungen im Bereich von Gender und chinesischem Recht. Ein Schwerpunkt der Auseinandersetzung mit Migration liegt deshalb bei ihrer gesetzlichen Regelung und der Anwendung der bereits etablierten Legal Gender Studies auf eine außereuropäische Kultur.
Ein weiterer Bereich der Forschung über Migration bezieht sich auf chinesische MigrantInnen in Österreich. Derzeit werden Arbeiten zu Zeitungen chinesischer Migranten in Österreich und zur Netzwerkbildung unter chinesischen MigrantInnen in Wien erstellt. Bereits abgeschlossen sind Magisterarbeiten zur Situation chinesischer Künstler und Ärzte in Wien sowie zur Situation der aus Vietnam stammenden chinesischen Migranten in Österreich.
http://ostasien.univie.ac.at/index.php?id=china-healthcare0