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Migrations- und Integrationsforschung am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

 

Die theorie- und empiriegeleitete Beschäftigung mit der Migrations- und Integrationsforschung kann nur bedeuten, dass die gesellschaftlichen Integrationsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen der öffentlichen Kommunikation untersucht werden. Dabei geht es um:

- den Zusammenhang von Massenmedien und Integration: Integration in Medien und Integration durch Medien. Integration in Medien umfasst massenmedial vermittelte öffentliche Diskurse über Migration und Integration als gesellschaftliche Selbstverständigungsprozesse, die ein wichtiger Teilbereich der gesellschaftlichen Integration sind. Integration durch Medien umfasst einerseits gesellschaftliche Ausverhandlungsprozesse, durch die Integration gesellschaftlicher Gruppen eingeleitet werden und erfolgen kann (Studien: etwa: Gruber, Oliver/ Herczeg, Petra/ Wallner, Cornelia (2009): Integration im öffentlichen Diskurs. Gesellschaftliche Ausverhandlungsprozesse in der massenmedialen Öffentlichkeit – analysiert am Fallbeispiel Arigona Zogaj in den österreichischen Medien;

Vitouch, Peter (2007): Der Fall Arigona. Eine Medienkampagne?; Hausjell, Fritz: Rassismus im medialen Kontext)

und

- andererseits die Partizipation von Migranten am öffentlichen Diskurs als Rezipienten, um die Mediennutzung von Migranten sowie um die medialen Angebote. Die Massenmedien übernehmen dabei eine zentrale Vermittlungsfunktion in Bezug auf die öffentliche Kommunikation. (Studien: etwa: Hausjell, Fritz (2009): Das Mediennutzungsverhalten von Migrantinnen und Migranten in Österreich; Bauer, Thomas (2006): Die türkische Familie im Kontext des sozialen Wandels. Bestand und Änderungen der Familienkultur im Umfeld der österreichischen Gesellschaft zwischen Integration und Separation);

- die Erfassung der Beteiligung von Journalistinnen und Journalisten mit Migrationshintergrund an der Medienproduktion und die Frage der Diversität in den Medienunterunternehmen (Studien: etwa: Herczeg, Petra 2009/2010: Pilotprojekt: Bestandsaufnahme der Journalistinnen und Journalisten mit Migrationshintergrund in den österreichischen Medien);

- die Ethnomedien als Ausdrucksform ethnischer Pluralisierung der Öffentlichkeit (Studien: etwa: Brantner, Cornelia/ Herczeg, Petra (2010): „We don´t do multikulti – we are“. Transcultural ethnic media in majority language);

- die neuen Kommunikationsmöglichkeiten durch Social Web und deren Beitrag zur intra- und interkulturellen Kommunikation und zur Ausbildung von hybriden Identitätsentwürfen (Studien: etwa: Bauer, Thomas (2009): Umsetzungsstudie für die Konzeption eines deutschsprachigen Onlinemediums für und über die Türkei zur Verständnis- und Vertrauensbildung zwischen dem deutschsprachigen Raum und der Türkei). 

sowie

- um den Zusammenhang von Neuen Technologien/Medien und Integration, wie z.B. im aktuellen WWTF Projekt von Götzenbrucker (2011-2013) Internetnutzung und Freundschaftsstrukturen von jungen MigrantInnen in Wien. Eine Analyse der integrationsstiftenden Potenziale von sozialen Netzwerken und Online Spielen.

Die Studie vergleicht die Internetnutzung, sozialen Netzwerke und konkreten Spielerfahrungen von drei Gruppen (insg. 48 qualitative Medieninterviews zu zwei Erhebungszeitpunkten, d.h. 96 Interviews): junge Türkischstämmige der 2./3. Generation, Kinder von Zuwanderern aus Ex-Jugoslawien und österreichische Teens (14-16 Jahre). Ein eigens produziertes Online Spiel zum Thema Musik/DJing (z.B. Hip Hop, Pop, R’nB), das neben kreativen und kulturübergreifenden auch kollaborative Elemente enthält, wird von jeweils der Hälfte der Gruppen gespielt. Die zweite Interviewelle soll Veränderungen in den sozialen Netzwerken der Jugendlichen mittels Ego-Netzwerkanalyse (jeweils im Vergleich mit Österreichern und Nichtspielern) aufzeigen, wobei auch eine Steigerung der Interethnizität der sozialen Netzwerke sowie gesteigertes Verständnis für kulturelle Vielfalt erwartet wird. Transdisziplinarität ist durch die Zusammenarbeit von Sozial- Politik- und Technik-Wissenschaften sowie der Kooperation mit Praktikern (Spielentwicklung) gewährleistet.

 

 

http://www.univie.ac.at/Publizistik/

 

 

Schrift:

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